Weltenbummler ...
Die Presse berichtete begeistert vom Faschingsauftritt der JBK:
Weltenbummlerball mit zahlreichen Attraktionen
»SONTHOFEN (hs). Auch in diesem Jahr machte der Weltenbummlerball der Jugendblaskapelle Sonthofen seinem Namen alle Ehre: die große, weite Welt stand im Blickpunkt aller Darbietungen. Musik, als Sprachrohr der Nationen, war wieder einmal Trumpf. Dirigent und Musiker boten den Besuchern ein Feuerwerk an zündenden Melodien, heißen Rhythmen und farbenprächtigen Kostümen.
Moderator Alois Hitzler begrüßte die Gäste im ausverkauften Saal des Soldatenheims und führte mit gezielten und ausgewogenen Ansagen durch das abwechslungsreiche Programm. Zunächst brachten die Tanzbesetzung der JBK und das „Trio" im „fliegenden Wechsel" die Ballbesucher in Schwung. Melodien der Zwanziger-Jahre und Klänge aus den Alpen heizten die eifrigen Tänzer auf, so dass die erste Schunkelrunde geradezu als Pause willkommen war. Aber schon kurz danach traten die jungen Musikanten als „Los Copacabanas" auf die Bühne und begeisterten mit südamerikanischen Hits in einer schmissigen Samba-Folge.
Als die Ansage verspätete Gratulanten zum 30 jährigen Jubiläum der JBK ankündigte, stand es für jeden im Saal fest, dass nun die erste Attraktion steigen würde. Von der Bühnendecke schwebte „Mr. Universum" mit Taktstock zur Erde. Stürmischer Applaus begrüßte Arthur Engeser, der als Raumfahrer endlich seine „Astroband" in gewohnter Manier dirigieren konnte.
Auch den letzten Tanzmuffel zog es nun aufs Parkett. Alt und Jung schwangen das Tanzbein. Originelle Masken und Verkleidungen boten ein bewegtes, buntes Bild. Am Saaleingang entstand plötzlich eine spürbare Unruhe. Die Harmonie schien gestört zu werden. Einige Personen waren dann auch erschrocken als nacheinander rauchende und pfeifende Punker in den Saal drangen. Diese Randalos, Boys und Girls, stürmten sogar die Bühne und rissen die dort liegenden Instrumente an sich. „Da mach ich nicht mehr mit! Was tun wir denn jetzt?" rief der Moderator. Doch plötzlich - Ruhe im Getümmel! Mitten im Parkett stand „Miss Punky". Unnachahmlich im Aussehen, Gestik und Bewegung tänzelte sie stilecht über die Bühne. Erst jetzt erkannten manche den Dirigenten der JBK, der schließlich mit seiner „Katastrophen-Band" die Stimmung zum Höhepunkt führte.«
»Schlecht stand’s mit dem Fremdenverkehr, drum musste etwas Dämliches her«
Mit diesem Auftritt 1960 begann eine weitere Episode der berühmten Faschingsdienstagumzüge, aktiv begleitet von der Jugendblaskapelle und ihrem Verwandlungskünstler und Leiter Arthur Engeser.
Wo immer auch Arthur Engeser auftauchte, kam Schwung auf. Nicht nur im Fasching, sondern auch bei Paraden und Konzerten. Wer hat ihn nicht schon erlebt, wenn er in unnachahmlicher Weise beim sogenannten "King-Arthur-Hopp" über die Bühne tanzte. Dann ist er in Fahrt, und sein Publikum macht begeistert mit. Wer ihn zum Beispiel auf dem Podium des Volksfestzeltes in Aktion erlebt hat, konnte erahnen, wie sein Temperament Musiker und Zuhörer mitgerissen hat.
Sein besonderes Vergnügen war und ist es schon immer, gesellig unter Freunden zu sein, und als ehemaliger Tanzmusiker liebt er natürlich die fröhlichen Feste und Veranstaltungen. So kennen wir ihn alle auch als begeisterten Freund des Faschings und als Verkleidungskünstler an der Spitze seiner Kapelle bei den Faschings-Umzügen und auf den verschiedenen Bällen. Dass er kein Kind von Traurigkeit ist, hat er auch als Zunftmeister der SFZ bewiesen, zu deren Initiatoren und Gründungsmitgliedern er ebenfalls gehört, und so konnten wir getrost davon ausgehen, dass Arthur Engeser auch nach seinem Rückzug als Dirigent der JBK dem gesellschaftlichen Leben der Stadt Sonthofen noch lange erhalten blieb. Heute in dankbarer Erinnerung.