Rückblick ...
Wenn ich so zurückblicke auf die vielen Jahre meiner Tätigkeit, muss ich sagen: Es hat sich gelohnt. Wir hatten Erfolge und konnten die Leute begeistern und hatten viel Freude beim Musizieren. Dass alles richtig war, beweist die Tatsache, dass meine ehemaligen Musiker heute ihre eigenen Kinder wieder zum Musizieren schicken. Was Besseres kann man sich eigentlich nicht wünschen, und so blicke ich in Dankbarkeit auf diese vier Jahrzehnte zurück.
Manfred Schmid, Ehrenvorstand berichtet
Mit 50 Buben begannen 1955 die Probenarbeiten im damaligen Wartesaal des alten Bahnhofs. Zwischen dem ersten offiziellen Auftritt der Kapelle beim Weihnachtskonzert 1956 in extra angefertigten, blauen Musikerhemden mit Stadtwappen und der Teilnahme am Landesmusikfest in Erlangen 1960 lag ein weiter Weg unablässigen Probens und ständiger Verbesserung des musikalischen Könnens.
Bereits vier Jahre nach der Gründung wurden die Musiker dank der Spendenfreudigkeit der Bevölkerung in die nach historischem Vorbild gestaltete Sonthofer Tracht eingekleidet, mit der sie dann ein Jahr später beim 1. Bayerischen Landesmusikfest in Erlangen an den Wertungsspielen teilnahmen.
Das Ergebnis dieser Wertungsspiele in Erlangen, war ein 1. Rang mit Auszeichnung, was in Sonthofen einen triumphalen Empfang vor dem Rathaus verursachte. 1961 fand dann die erste Auslandsreise nach Belgien statt; die Kontakte zu unseren belgischen Freunden sind bis heute nicht abgerissen. Die Erfolge bei der Teilnahme an weiteren Wertungsspielen sowie die erlebnisreichen Konzertreisen im In- und Ausland motivierten Musiker und auch Dirigent. Arthur Engeser führte die JBK zu glanzvollen Höhepunkten. So gelang es den jungen Musikern insgesamt 20mal - auch im Ausland, z.B. in Wien, Chur, in Belgien und Kanada, einen "1. Rang mit Auszeichnung", das höchste Prädikat blasmusikalischen Könnens, zu erringen. Dreimal erkannten die Wertungsrichter den Musikern und ihrem Dirigenten mit 120 Punkten die höchste überhaupt erreichbare Zahl von Wertungspunkten zu.
Schallplattenproduktionen und mehrere Aufnahmen für Rundfunk und Fernsehen: Erschienen sind bisher 3 Singles, 7 Langspielplatten und eine CD. Eine große Anzahl von Rundfunksendungen und Wiederholungen und einige TV-Spezials, belegen die große Akzeptanz von Arthur Engesers musikalischem Wirken.
Als Beweis echter Lebensfreude und heimatlicher Verbundenheit sowie einer beeindruckenden musikalischen Leistungsschau können die internationalen Jugend-Musiktage 1965, das Fest "10 Jahre JBK" im Jahre 1965, das 12. Bundesmusikfest des ASM 1973, das Internationale Jugendmusikfest 1980 und das 30-jährige Jubiläum der JBK im Jahre 1985 bezeichnet werden. All diese Veranstaltungen fanden in Sonthofen statt und bereiteten den Bürgern der Stadt und der Umgebung jeweils ein paar Tage der Freude und Geselligkeit.
Unzählige Veranstaltungen im Kultur-und Gemeinschaftsleben jeglicher Art wurden musikalisch umrahmt und immer wieder gerne angefordert. Arthur Engeser verbreitete mit seiner Musik Freude, Fröhlichkeit und gute Stimmung, aber er vermittelte auch Trost und Erbauung.
Dass die Kapelle so umfangreich und vielseitig in den vergangenen vier Jahrzehnten tätig war, ist ihrem Dirigenten, unserem Stadtkapellmeister Arthur Engeser, maßgeblich zu verdanken.
Da Arthur Engeser eine Persönlichkeit ist, von dem Ideen und Impulse ausgehen, blieb sein Wirken im Bereich des ASM nicht ohne sicht- und hörbare Erfolge.
Sein Amt als Bundesjugendleiter ermöglichte ihm eine tiefgreifende Einflussnahme auf die gesamte Musikausbildung der Jugend im Bezirk Schwaben. Er setzte sich für die Schulung der Ausbilder und die Einführung einer planmäßigen, methodisch durchdachten Lehrweise ein, rief die Jugendleiter zu regelmäßigen Tagungen zusammen und entwickelte sich durch ständige Auseinandersetzung mit der Materie zu einem Experten für jugendgeeignete Blasmusikliteratur. Als überzeugter Vertreter der originalen Blasmusik strebte er konsequent eine Reformierung der herkömmlichen Konzertprogramme an und leistete dabei Pionierarbeit. Er hat ganz entscheidende Akzente und Maßstäbe gesetzt, was moderne Blasmusik und Jugendausbildung betrifft; so hat er auch wesentlich dazu beigetragen, der Blasmusik einen neuen, einen höheren Stellenwert zu verleihen.
- Arthur Robert Engeser geboren am 23.06.1928 in Langenneufnach, Kreis Schwabmünchen. Sohn von Katharina und Fritz Engeser. Seit 1932 wohnhaft in Sonthofen.
- 1957 Hochzeit, 3 Kinder mit Frau Erika
- 1982 Verwitwet
- 1987 Hochzeit mit Frau Rosel
- 1935 – 1939 Volksschule Sonthofen
- 1939 – 1948 Oberrealschule Oberstdorf
- 1948 Abitur
- 1948 - 1949 Lehrerbildungsanstalt in Lauingen
- 1949 1. Lehramtsprüfung
- 1949 – 1952 Lehrer in Hirschgund, Immenstadt und Oberstdorf
- 1952 2. Lehramtsprüfung
- 1952 – 1954 Lehrer in Langenwang
- 1954 – 1988 Lehrer an der Hauptschule Sonthofen
- 1969 Ernennung zum Oberlehrer
- 1988 Versetzung in den Ruhestand
- 1966 – 1996 Kreisrat
- 1939 Musikunterricht in Schlagzeug, Trompete und Kontrabaß
- 1945 – 1948 Musikstudium an der Privatmusikschule Gogl
- 1947 - 2007 Kontrabassist in der Orchestervereinigung OA
- 1947 – 1955 Trompeter in der Stadtkapelle Sonthofen
- 1954 Dirigentenvorkurs beim ASM
- 1955 Gründung der JBK Sonthofen, 38 Jahre Dirigent und Leitung
- 1958 Dirigentenprüfung am Hochschulinstitut für Musik in Trossingen
- 1959 – 1970 Bezirksjugendleiter des Bez. 2 im ASM
- 1963 – 1966 Bezirksdirigent des Bez. 2 im ASM
- 1969 – 1991 Bundesjugendleiter im ASM
- 1969 – 1981 Dirigent der Stadtkapelle Sonthofen
- Fachberater für Blasmusik bei der Reg. V. Schwaben
- 1973 Berufung zum Stadtkapellmeister Sonthofen
- 1976 – 1990 Landesjugendleiter des Bayr. Musikbundes
- 1970 – 2000 Wertungsrichter
- 1971 Goldene Ehrennadel des JBK Sonthofen
- 1973 Berufung zum ehrenamtlichen Stadtkapellmeister
- 1978 Bundesverdienstkreuz am Bande
- Ehrenring der Jugendblaskapelle Sonthofen
- Goldene Ehrennadel der Stadtkapelle Sonthofen
- 1980 Große goldene Verdienstmedaille des ASM
- 1988 Goldener Ehrenring der Stadt Sonthofen
- Berufung zum Ehrendirigent der Stadtkapelle Sonthofen
- Verdienstorden des Verbandes bayr.-schwäb. Fastnachtsvereine
- 1989 Silberne Ehrennadel der SFZ Sonthofen
- 1990 Goldenes Verdienstkreuz der CISM (it. Blasmusikverband)
- 1993 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der BRD
- Berufung zum Ehrenbundesjugendleiter des ASM
- Gründung und Leitung der JBK über 38 Jahre
- Musikalische Ausbildung von vielen hundert Jugendlichen
- Pflege und Einsatz originaler Konzertliteratur
- Alljährliche Einspielungen für den Südd. Rundfunk und Bayr. Rundfunk ab 1961
- Konzertreisen ab 1961 nach Belgien, Irland, Frankreich, Schweiz, Österreich, Italien, Dänemark, England, Ungarn, DDR, Kanada und Amerika.
- Durchführung internationaler Musikfeste (1963 – 1990) und alljährliche Großkonzerte mit ausländischen Gastkapellen
- Regelmäßige erfolgreiche Teilnahme an Wertungsspielen Ober- und Höchststufe
- Alljährliche Konzertreisen ins In – und Ausland
- Wiederaufbau der Stadtkapelle Sonthofen und 12 Jahre Dirigent
- Musikalische Umrahmung kommunaler und militärischer Festlichkeiten
- Langjähriger Aufbau der Jugendarbeit im Bez. 2 des ASM
- Einführung und Leitung von Jugendleiterlehrgängen
- Einführung und Leitung von Ausbilderlehrgängen
- Referent bei Fachtagungen und Versammlungen
- Dozent bei Dirigentenlehrgängen
- Aufbau und Einführung der A, B und C-Prüfungen für jugendliche Musiker
- Einführung von Jugendwettbewerben bis auf Landesebene (heutige Kammermusikwettbewerbe)
- 30 Jahre Wertungsrichter im In- und Ausland
- 55 Jahre im Dienste der „Musica sacra“ als Kontrabassist
- 30 Jahre Mitglied des Kreistages Oberallgäu
- Initiator für Gründung der Musikschule Sonthofen
- Gründungsmitglied der SFZ und der Ges. „Freunde der Musik“