1960/70/80 ...

Im Jahre 1962 bestellte Arthur Engeser bei seinem Mentor, dem Komponisten Willy Schneider eine eigene Festfanfare für Sonthofen, ein festliches Musikstück, das dann am 1.Januar 1963 zur Stadterhebung von Sonthofen, als »Sonthofer Stadtfanfare« feierlich vor dem alten Schulhaus an der Marktstraße von der JBK uraufgeführt worden ist.

Sonthofer Stadtfanfare erklingt erstmalig zur Stadterhebung am Neujahrstag 1963

Anlässlich des 12. Bundesjugendmusikfest der ASM 1973 wurde die Stadtkapelle Sonthofen für 150jähriges Bestehen durch den Präsidenten Georg Mayer ausgezeichnet. In seiner Doppelfunktion als Dirigent für die Stadtkapelle und für die Jugendkapelle »traf« es Arthur Engeser mit Auszeichnungen dafür sogar ein zweites Mal. Am gleichen Tag, das war auch sein 45. Geburtstag, ernannte ihn die Stadt Sonthofen wegen seiner erfolgreichen Betreuung beider Kapellen und in Anerkennung großer Verdienste um die Blasmusik in Sonthofen, zum Stadtkapellmeister von Sonthofen im Ehrenamt. 

Auszeichnung von Arthur Engeser anlässlich der 150 Jahr-Feier Stadtkapelle Sonthofen 1973

Ernennung von Arthur Engeser zum ehrenamtlichen Stadtkapellmeister von Sonthofen durch 1. Bürgermeister Karl Blaser, nach einstimmigen Beschluß des Stadtrates.

Mit den großen Erfolgen bei der JBK folgten auch die Ämter als Bezirksjugendleiter, Bezirksdirigent (1966) und ab 1969 auch die Ernennung zum Bundesjugendleiter des Allgäu-Schwäbischen-Musikbundes, in deren Funktion er maßgeblich an dem Aufbau der Jugendarbeit und Einführung und Leitung von Jugend- und Ausbilderlehrgängen beteiligt war.

Bei vielen Sitzungen war Arthur Engeser ein begehrter und kompetenter Gesprächspartner.

Zur Verbesserung der Staatlicher Förderung für die Volks- und Blasmusik,  traf sich Kultusminister Hans Maier zu einem Spitzengespräch mit den Vertretern des Bayrischen Musikbundes 1978 in Krumbach. Sitzend: v.l.n.r.: ASM Präsident Georg Mayer, Karl Kling, Minister Hans Maier, Präsident Georg Bayer, NMB Stehend: v.l.n.r.: Hermann Kuen, Max Sontheimer, Arthur Engeser, Josef Zettler und Nikolaus Schober

Kein Geburtstagsjubiläum von Arthur Engeser bleibt im Verborgenen. Einen Anlass zum Musizieren gibt es immer. Auch an diesem Tag. Ballonsportwoche in Oberstdorf zum 40ten und Rasenmäher mit Jubiläumskonzert zum 50ten im Soldatenheim.

Arthur Engeser 40 Jahre jung 1968

Arthur's 40. Jubiläum. JBK spielt unter freiem Himmel 1968

Jubiläums-Geburtstag im Soldatenheim, Sonthofen 1978

Rasenmäher zum 50. Geburtstag von Arthur Engeser 1978

Stadtkapellmeister Arthur Engeser wird 1978 vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz am Band des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Landrat Hubert Rabini, überreicht ihm am 5. Dezember 1978 die Auszeichnung mit der Urkunde des Bundespräsidenten Walter Scheel. »Die Gründung der JBK Sonthofen, die auf ihren zahlreichen Tourneen in nahe und ferne Länder zu höchsten Ansehen gelangte« nannte Landrat Rabini als größten Verdienst des Geehrten.

Verdienstkreuz am Bande für Stadtkapellmeister Arthur Engeser, überreicht von Landrat Hubert Rabini 1978

Dieses Kreuz bringt zum Strahlen

ASM Präsident Georg Mayer konnte nur noch feststellen: »Was Arthur Engeser alles geleistet hat, das kann nur einer, der besessen ist von der Musik« Das der Pädagoge Arthur Engeser, seit er vor 10 Jahren zum Bundesjugendleiter ernannt wurde, mit vielen neuen Ideen den ASM zu »ungeheurem Aufschwung« verholfen hat, bestätigte er in seiner Dankesrede und wies auf den Ursprung hin, dass er es immer als seine große Lebensaufgabe angesehen habe, die Blasmusik „salonfähig“ zu machen. Die ihm zur Verfügung stehende Jugend habe es ihm mit ihrem enormen Leistungswillen und ungebremster Einsatzfreude erleichtert, dies auch erfolgreich zu verwirklichen.

Ständchen zum Geburtstags-Jubiläum und zum Verdienstkreuz 1978

»Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei« dachte sich Arthur Engeser, der viel zu früh Witwer wurde. 1987 heiratete er seine Rosel, die ihn mit Rat und Tat und immer motivierend durch den scheinbar ruhelosen Dirigenten-Alltag begleitete.

Hochzeit Arthur und Rosel Engeser 1987

Rosel und Arthur bestaunen eine alte Heidelberger Druckmaschine

Lebenssplitter
  • Arthur Robert Engeser geboren am 23.06.1928 in Langenneufnach, Kreis Schwabmünchen. Sohn von Katharina und Fritz Engeser. Seit 1932 wohnhaft in Sonthofen.
  • 1957 Hochzeit, 3 Kinder mit Frau Erika
  • 1982 Verwitwet
  • 1987 Hochzeit mit Frau Rosel
Berufliche Ausbildung:
  • 1935 – 1939 Volksschule Sonthofen
  • 1939 – 1948 Oberrealschule Oberstdorf
  • 1948 Abitur
  • 1948 - 1949 Lehrerbildungsanstalt in Lauingen
  • 1949 1. Lehramtsprüfung
  • 1949 – 1952 Lehrer in Hirschgund, Immenstadt und Oberstdorf
  • 1952 2. Lehramtsprüfung
  • 1952 – 1954 Lehrer in Langenwang
  • 1954 – 1988 Lehrer an der Hauptschule Sonthofen
  • 1969 Ernennung zum Oberlehrer
  • 1988 Versetzung in den Ruhestand
  • 1966 – 1996 Kreisrat
Musikalischer Lebenslauf:
  • 1939 Musikunterricht in Schlagzeug, Trompete und Kontrabaß
  • 1945 – 1948 Musikstudium an der Privatmusikschule Gogl
  • 1947 - 2007 Kontrabassist in der Orchestervereinigung OA
  • 1947 – 1955 Trompeter in der Stadtkapelle Sonthofen
  • 1954 Dirigentenvorkurs beim ASM
  • 1955 Gründung der JBK Sonthofen, 38 Jahre Dirigent und Leitung
  • 1958 Dirigentenprüfung am Hochschulinstitut für Musik in Trossingen
  • 1959 – 1970 Bezirksjugendleiter des Bez. 2 im ASM
  • 1963 – 1966 Bezirksdirigent des Bez. 2 im ASM
  • 1969 – 1991 Bundesjugendleiter im ASM
  • 1969 – 1981 Dirigent der Stadtkapelle Sonthofen
  • Fachberater für Blasmusik bei der Reg. V. Schwaben
  • 1973 Berufung zum Stadtkapellmeister Sonthofen
  • 1976 – 1990 Landesjugendleiter des Bayr. Musikbundes
  • 1970 – 2000 Wertungsrichter
Auszeichnungen:
  • 1971 Goldene Ehrennadel des JBK Sonthofen
  • 1973 Berufung zum ehrenamtlichen Stadtkapellmeister
  • 1978 Bundesverdienstkreuz am Bande
  • Ehrenring der Jugendblaskapelle Sonthofen
  • Goldene Ehrennadel der Stadtkapelle Sonthofen
  • 1980 Große goldene Verdienstmedaille des ASM
  • 1988 Goldener Ehrenring der Stadt Sonthofen
  • Berufung zum Ehrendirigent der Stadtkapelle Sonthofen
  • Verdienstorden des Verbandes bayr.-schwäb. Fastnachtsvereine
  • 1989 Silberne Ehrennadel der SFZ Sonthofen
  • 1990 Goldenes Verdienstkreuz der CISM (it. Blasmusikverband)
  • 1993 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der BRD
  • Berufung zum Ehrenbundesjugendleiter des ASM
Leistungen im Ehrenamt:
  • Gründung und Leitung der JBK über 38 Jahre
  • Musikalische Ausbildung von vielen hundert Jugendlichen
  • Pflege und Einsatz originaler Konzertliteratur
  • Alljährliche Einspielungen für den Südd. Rundfunk und Bayr. Rundfunk ab 1961
  • Konzertreisen ab 1961 nach Belgien, Irland, Frankreich, Schweiz, Österreich, Italien, Dänemark, England, Ungarn, DDR, Kanada und Amerika.
  • Durchführung internationaler Musikfeste (1963 – 1990) und alljährliche Großkonzerte mit ausländischen Gastkapellen
  • Regelmäßige erfolgreiche Teilnahme an Wertungsspielen Ober- und Höchststufe
  • Alljährliche Konzertreisen ins In – und Ausland
  • Wiederaufbau der Stadtkapelle Sonthofen und 12 Jahre Dirigent
  • Musikalische Umrahmung kommunaler und militärischer Festlichkeiten
  • Langjähriger Aufbau der Jugendarbeit im Bez. 2 des ASM
  • Einführung und Leitung von Jugendleiterlehrgängen
  • Einführung und Leitung von Ausbilderlehrgängen
  • Referent bei Fachtagungen und Versammlungen
  • Dozent bei Dirigentenlehrgängen
  • Aufbau und Einführung der A, B und C-Prüfungen für jugendliche Musiker
  • Einführung von Jugendwettbewerben bis auf Landesebene (heutige Kammermusikwettbewerbe)
  • 30 Jahre Wertungsrichter im In- und Ausland
  • 55 Jahre im Dienste der „Musica sacra“ als Kontrabassist
  • 30 Jahre Mitglied des Kreistages Oberallgäu
  • Initiator für Gründung der Musikschule Sonthofen
  • Gründungsmitglied der SFZ und der Ges. „Freunde der Musik“

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